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Definition
Kurze Zahnwurzeln sind eine seltene Entwicklungsanomalie, bei der die Wurzeln voll ausgebildet, genetisch bedingt jedoch verkürzt sind. Die Länge der betroffenen Zahnwurzel entspricht der Länge der Zahnkrone oder ist kürzer, häufig zeigt sich eine bilaterale Beteiligung und es liegen keine weiteren ätiologischen Faktoren vor.
Wir verwenden den Begriff im allgemeinen Sinne als eine grobeZusammenfassung.
Ursachen
Gewöhnlich sind kurze Zahnwurzeln durch eine biologische Variation bedingt. Sie sind keine Kontraindikation für kieferorthopädische Zahnbewegungen.
Ungewöhnlich oder abnormal geformte Zahnwurzeln sind bei kieferorthopädischen Zahnbewegungen anfälliger für Verkürzungen.
Dünne, pipettenförmige, zweigeteilte oder bauchige Wurzeln können bei kieferorthopädischen Behandlungen anfälliger für apikale Wurzelresorptionen sein.
Eine Verkürzung der Zahnwurzeln kann durch eine vorherige kieferorthopädischen Behandlungen bedingt sein. Störungen des Calcium- und Phosphatstoffwechsels sowie metastasierte Tumorerkrankungen können ebenfalls zu Wurzelverkürzungen führen. Beispielsweise wenn ein Osteosarkom Metastasen in der Mundhöhle gebildet hat.
Obgleich auf dem Röntgenbild nicht immer klar erkennbar, ist es wichtig, zwischen einer „kurzen Zahnwurzel“ und einer „verkürzten Zahnwurzel“ zu unterscheiden.
Eine kurze Zahnwurzel kann durch eine natürliche biologische Variation oder eine medizinische Erkrankung oder Störung bedingt sein, in deren Folge sie sich nicht bis auf normale Länge entwickelt hat.
Für eine verkürzte Zahnwurzel kann es zahlreiche Ursachen geben. Eine häufige Ursache ist die unterminierende Resorption, die durch einen durchbrechenden Nachbarzahn eingeleitet wird. So kann zum Beispiel der OK-Eckzahn die Wurzel des benachbarten lateralen Schneidezahns resorbieren. Eine Verletzung mit resultierender Entzündung kann ebenfalls eine Resorption einleiten und zu einer Verkürzung der Zahnwurzel führen.
Lösungen
Bei Patienten mit „kurzen Zahnwurzeln“ muss im ersten Schritt geklärt werden, ob es sich tatsächlich um kurze Wurzeln handelt. Röntgenbilder bilden die tatsächliche Zahnlänge häufig stark verzerrt ab. Ein Grund kann die Position des Röntgensensors/Röntgenfilms sein, aber auch der s Projektionseffekt von proklinierten Schneidezähnen . Stark proklinierte Zähne werden in der periapikalen Ansicht häufig als „kurze“ Zähne abgebildet.
Es ist wichtig, vor Einleitung der kieferorthopädischen Behandlung die beschriebenen Situationen abzuklären und im Behandlungsverlauf regelmässig Röntgenaufnahmen anzufertigen, um mögliche Veränderungen festzustellen. Wenn sich auf einem Röntgenbild eine Wurzelverkürzung zeigt, muss die aktive Behandlung unterbrochen werden, und der Patient sollte den letzten passiven Aligner etwa 3 Monate lang tragen.
Es ist wichtig, auftretende Wurzelverkürzungen sorgfältig zu untersuchen und zu beurteilen. Bei externen Resorptionen kann die Wurzel bereits verkürzt sein oder sich weiter verkürzen. Aktive interne oder externe Resorptionen müssen vor Einleitung der kieferorthopädischen Behandlung unter Kontrolle gebracht werden. Es wird empfohlen, einen Endodontologen zu konsultieren.
Wenn die erneute röntgenologische Beurteilung eine stabile Situation zeigt, kann die kieferorthopädische Behandlung vorsichtig fortgesetzt werden. Bei Zeichen einer andauernden Aktivität sollte die passive Phase fortgesetzt und die Situation alle 3 Monate erneut beurteilt werden.
Es ist ausserdem wichtig, die allgemeinmedizinische Anamnese des Patienten zu berücksichtigen. Es gibt eine Reihe von Störungen des Calcium- und Phosphatstoffwechsels, die mit der Entwicklung von kurzen Zahnwurzeln einhergehen. Es wird empfohlen, Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Wenn die Zahnwurzeln eines Patienten kürzer werden, ohne dass eine eindeutige dentale Ätiologie zu erkennen ist, wird empfohlen, einen Arzt zu konsultieren.
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