Im Folgenden finden Sie Informationen zur Fehlerbeseitigung bei Rotationsbewegungen:
Definition
Eine Rotation bedeutet, dass man einen Zahn um seine Längsachse dreht.
Anwendung
Rotationsbewegungen können sich als schwierig erweisen. Verschiedene Faktoren können dem im Weg stehen, oder der Zahn will sich einfach nicht drehen. Engstand, unzureichender Druck, mangelnde Mitarbeit des Patienten und der erforderliche Grad der Rotation können den Fortschritt und die Ergebnisse der Behandlung beeinträchtigen.
So unterstützen Sie Zahnrotationen
Im Folgenden finden Sie einige Tipps, worauf Sie während der Behandlung achten sollten und wie Sie Rotationsbewegungen unterstützen können:
1. Eines der häufigsten Probleme ist der mangelnde Bewegungsspielraum des Zahns. Prüfen Sie daher zunächst auf enge Kontakte:
- Verwenden Sie ungewachste Zahnseide und prüfen Sie die Nachbarzähne auf zu enge Kontakte oder Platzmangel.
- Bei engen Approximalkontakten können Sie durch manuelles Stripping (approximale Schmelzreduktion) etwa 0,1 mm gewinnen. Sie benötigen den mittleren Diamantstreifen und die ASR-Lehren, die Sie bei uns in einem ASR-Kit oder einzeln in unserem Online-Shop erwerben können. Genauere Anweisungen dazu finden Sie unter ASR – So wird‘s gemacht.
2. Alternativ zur ASR können Sie eine Fallrevision zur Erweiterung des Zahnbogens anfordern. Ein Tipp unseres Chief Technology Officers Dr. James Mah:
„Für eine Rotationskorrektur wird in der Regel etwas mehr Platz als rechnerisch ermittelt benötigt. Gehen wir beispielsweise von einer Zahnrotation aus, für die wir einen Platzbedarf von 1,0 mm berechnet haben. Viele Behandler würden in diesem Fall eine ASR um 1,0 mm vornehmen. Manchmal führt dies zum Erfolg, häufig treten aber Schwierigkeiten auf. Eine Erweiterung des Zahnbogens in diesem Bereich um nur 0,5 mm mit anschließender ASR um 1,0 mm würde dagegen ein Platzangebot von 1,5 mm schaffen und die Rotationskorrektur deutlich vereinfachen. Wenn dann eine überschüssige Lücke von 0,5 mm verbleibt, wird sie in der Regel in den nachfolgenden Phasen mithilfe einer digitalen Powerchain geschlossen.“ Die Zahlen im Beispiel werden von Zahn zu Zahn und in verschiedenen Situationen variieren, aber eine Überlegung für den Umgang mit schwierigen Rotationen ist es, einen kleinen Überschuss an Zwischenraum zu schaffen, um dies zu berücksichtigen. Bei einer festsitzenden Zahnspange setzen wir oft zuerst eine Spiralfeder zwischen die Brackets, und nach der Schaffung von Überschuss an Zwischenraum wird der derotierte Zahn in die richtige Position gebracht und der überschüssige Abstand anschließend geschlossen.“
3. Manchmal reicht es, den Druck etwas zu verstärken, um die gewünschte Rotation zu bewirken:
- Sie können mit einer Hilliard Thermozange einen Druck- und Aktivierungspunkt (kleine Vertiefung) setzen, um den Druck in die gewünschte Richtung zu verstärken. Genauere Anweisungen zu diesem Thema finden Sie hier:
4. Möglicherweise haben Sie bereits Attachments für den Druck gesetzt, aber die Aligner und die Attachments stehen nicht in einer Linie. Es gibt ein paar Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie sich Sorgen machen und handeln:
- Die Zähne des Patienten und ein neuer Aligner werden sich nicht in derselben Position befinden, daher können Sie nicht erwarten, dass die Aligner jedes Mal perfekt passen.
- Wenn anfangs eine Schneidezahnlücke von 1-2 mm besteht, ist dies nicht ungewöhnlich und der Aligner kann innerhalb von ein paar Tagen vollständig sitzen, oder Sie können dies unterstützen, indem Sie dem Patienten einige Chewies zum Draufbeißen geben.
- Wenn die Lücke größer ist, überprüfen Sie den vorherigen Aligner des Patienten:
- Wenn der vorherige Aligner immer noch zu eng oder nicht richtig sitzt, sollte der Patient diese Stufe noch eine Woche oder länger tragen, bevor die weiterführende Behandlung fortgesetzt wird. In diesem Fall ist es am besten, einen neuen Aligner zu verwenden. Sie können Ersatz-Aligner unter support@clearcorrect.com oder +1-888-331-3323 bestellen.
- Prüfen Sie auch auf enge Kontakte an Zähnen, die geplante Bewegungen haben. Unterbrechen Sie die Kontakte mit einem Diamantstreifen (ca. 0,1 mm ASR). Enge Kontakte könnten Bewegungen verhindern, die es dem Aligner nicht erlauben, korrekt zu sitzen.
- Wenn der 1-2 mm große Inzisalspalt nicht innerhalb von ein paar Tagen bis zu einer Woche verschwindet, können Sie die Attachments entfernen und den Patienten die Aligner mit leeren Aussparungen 2 Wochen lang tragen lassen. Verwenden Sie dann diesen Aligner als Vorlage für die Herstellung neuer Attachments und fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort.
- Wenn Sie die oben genannten Maßnahmen ein paar Mal ausprobiert haben und weiterhin Probleme mit der Ausrichtung der Attachments haben, entfernen Sie sie bis zum Ende der Behandlung und versuchen Sie es erneut mit einer Revision.
- Wenn überschüssiges Kompositmaterial verhindert, dass die Attachments in die Hohlräume der Attachments passen, entfernen Sie die Attachments vollständig und ersetzen Sie sie mit weniger Kompositmaterial. Achten Sie auch darauf, dass kein überschüssiges Kompositmaterial um die Basis des Attachments herum vorhanden ist.
5. Ein weiterer Grund, warum eine gewünschte Rotation nicht eintritt, kann mangelnde Mitarbeit des Patienten sein.
Die nachstehenden Indikatoren weisen auf eine mangelnde Compliance hin:
- Verpasste Termine
- Der Patient trägt seine Aligner nicht, wenn er zu seinen Terminen in die Praxis kommt.
- Die Aligner sind nicht verschmutzt.
- Die Aligner haben auch nach einer Tragezeit von 2 Wochen noch einen festen Sitz.
Die nachstehenden Lösungsvorschläge können zu einer verbesserten Compliance des Patienten beitragen:
- Vereinbaren Sie Termine in kürzeren Abständen.
- Verlängern Sie die Tragezeit des aktuellen Schritts (verwenden Sie hierzu am besten einen neuen Aligner).
- Erklären Sie dem Patienten, dass zusätzliche Kosten für Revisionen entstehen können.
- Zeigen Sie dem Patienten den Behandlungsplan und die möglichen Endergebnisse, um den Anreiz zu erhöhen
6. In einigen Fällen kann es passieren, dass die Antagonisten im Gegenkiefer die gewünschte Bewegung behindern. Warten Sie mit der Rotationskorrektur, bis sich diese Antagonisten bewegt haben. Prüfen Sie dann erneut, ob die Rotation durch einen der anderen Faktoren be- oder verhindert wird. Ist dies nicht der Fall, fordern Sie eine Fallrevision an und reichen Sie neue Abformungen ein.
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