Arten der Malokklusion

Im Folgenden finden Sie Informationen zu den Arten von Zahnfehlstellungen:
 
Okklusionsanomalie oder Malokklusion ist definiert als die nicht korrekt ausgerichtete oder anomale Relation der Zähne der zwei Zahnbögen zueinander, wenn die Kiefer geschlossen werden.
 
Einige häufige Arten von Malokklusionen sind:



Engstand

Engstand wird durch eine Diskrepanz zwischen der Länge des Zahnbogens und der Größe der Zähne verursacht. Klinisch ausgedrückt überlappen sich die Zähne und werden in verschiedene Richtungen verschoben. Je nach Ausmaß der Diskrepanz kann der Engstand als leicht (bis zu 3 mm), moderat (von 3 bis 5 mm) und schwer (mehr als 5 mm) eingestuft werden.
 
Bei den Behandlungsansätzen müssen das Weichgewebe und das Gesichtsprofil des Patienten, die Klasse der Malokklusion, die Zahnpositionen und das Ausmaß des Engstands selbst berücksichtigt werden.
 
Bei einem leichtem Engstand ist die Strategie in der Regel eine Expansion und eine Proklination. Bei Fällen mit moderatem bis schwerem Engstand müssen andere Strategien und Hilfsmittel verwendet werden, um die Behandlungsziele zu erreichen.
 
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Lückenstand

Man spricht von einem Lückenstand, wenn es Zahnzwischenräume gibt und Approximalkontakte zwischen den Zähnen fehlen.
 
Der Lückenstand hängt in der Regel mit einer Zahngrößendifferenz, fehlenden Zähnen, parafunktionalen Gewohnheiten oder einer Kombination davon zusammen.
 
Ein leichter Lückenstand kann gewöhnlich mit Alignern selbst korrigiert werden. Ein moderater Lückenstand kann durch Retraktion korrigiert werden (wenn die Zähne prokliniert sind). Ein starker Lückenstand erfordert in der Regel die Verwendung einer Kombination verschiedener Techniken zur Korrektur der Malokklusion, einschließlich der Verwendung von Clear Alignern und Hilfsmitteln.
 
Die Retention nach der Behandlung von Lückenständen sowie die Überwachung und Kontrolle früherer schädlicher Gewohnheiten des Patienten sind besonders wichtig, um ein Rezidiv zu verhindern.
 
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Tiefbiss

Ein Tiefbiss liegt vor, wenn eine erhöhte vertikale Überlappung der oberen Schneidezähne auf den unteren Schneidezähnen auftritt, die normalerweise senkrecht zur Okklusalebene gemessen wird.
 
Ein erhöhter tiefer Überbiss (Tiefbiss) ist ein häufiges vertikales Problem und hat wichtige funktionelle Auswirkungen für den Patienten.
 
Tiefbisse werden durch eine Kombination von Faktoren verursacht und können, wenn sie nicht zu komplex sind, mit Alignern allein korrigiert werden.
 
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Offener Biss

Ein offener Biss ist eine abnormale Zahnerkrankung, bei der die anterioren oder posterioren Zähne keinen Kontakt mit dem gegenüberliegenden Zahnbogen haben.
 
  • Ein frontal offener Biss wird im Allgemeinen als der Zustand definiert, wenn zwischen den Vorderzähnen in zentrischer Okklusion eine Lücke bestehen bleibt.
  • Ein lateral offener Biss ist seltener. In diesem Fall bleibt in zentrischer Okklusion eine Lücke zwischen den Seitenzähnen. Er hängt mit Gewohnheiten, ankylosierten Zähnen und anderen Faktoren zusammen.
Ein offener Biss kann dentale oder skelettal bedingt sein. Hierbei ist auf das Weichgewebeprofil des Patienten bzw. der Patientin, die Form des Oberkieferbogens und den Unterkieferwinkel zu achten (zu sehen in der Regel auf einem Fernröntgenseitenbild).
 
Sie können offene Bisse mit Clear Alignern vorhersehbar korrigieren, indem Sie die Schneidezähne retroklinieren, wenn diese prokliniert sind und mit einer relativen Extrusion können Sie das vertikalen Problem verbessern. Wenn vor, während oder nach der Behandlung mit Clear Alignern ein frontaler offener Biss vorliegt, muss eine umfassende Untersuchung durchgeführt werden, um den Grund für den offenen Biss zu ermitteln. Es muss festgestellt werden, ob er auf eine zahnmedizinische, skelettale, muskuläre oder andere Ätiologie zurückzuführen ist; erst dann kann die geeignete Behandlungsmethode angewendet werden.Es ist sehr wichtig, die Fälle sehr sorgfältig zu überwachen, um zu beobachten, ob sich während einer kieferorthopädischen Korrektur mit Clear Alignern ein lateral offener Biss entwickelt. Die Entwicklung eines lateral offenen Bisses während der Aligner-Behandlung ist eine Komplikation, die normalerweise mit vorzeitigen frontalen Kontakten im Laufe der Behandlung zusammenhängt. Diese können bei der Überprüfung der Fallplanung vermieden werden. Wenn sich ein lateral offener Biss entwickelt, sollte dieser unverzüglich behandelt werden. Möglicherweise ist eine Revision erforderlich.
 
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Kreuzbiss

Ein Kreuzbiss ist eine umgekehrte Beziehung zwischen den Zähnen: die oberen Zähne, frontal oder lateral, sind in Bezug auf die unteren Zähne palatinal verschoben.
 
Es ist wichtig, die Ursache des Kreuzbisses herauszufinden, damit er richtig behandelt werden kann. Die Frage, ob es sich um einen Kreuzbiss dentaler oder skelettaler Natur handelt, wirkt sich auch auf die Behandlungsplanung aus.
 
Ein dentaler Kreuzbiss steht im Zusammenhang mit der Zahnverschiebung und ein skelettaler Kreuzbiss steht in der Regel im Zusammenhang mit einem schmalen Oberkiefer. Zur Differenzialdiagnose sind eine gründliche klinische Untersuchung sowie Röntgenbilder erforderlich.
 
Ein Kreuzbiss skelettaler Natur ist durch einen schmalen Oberkieferbogen und/oder einen breiten Unterkieferbogen gekennzeichnet. Die Längsachse der Zähne scheint in diesem Fall normal zu sein, aber die Zahnbögen sind aufgrund einer transversalen Diskrepanz nicht koordiniert.
 
Dentale Kreuzbisse können in der Regel mit Alignern korrigiert werden. Skelettale Kreuzbisse erfordern in der Regel eine vorherige Behandlungsphase mit anderen Geräten (feste Expander oder chirurgisch unterstützte Expansion).
 
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Quellen und Literatur: 
1.) Gale Encyclopedia of Medicine, Mar 2021; 2.) Mosby's Medical Dictionary, 9th Edition. © 2009; 3.) T.T. Weir, 2017 Der Behandler ist für die Fallbeurteilung, die Verlaufskontrolle und das finale Behandlungsergebnis verantwortlich.
 
 
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